Eine kurze Geschichte der Nähmaschine – DIE WELT
Um die 200 Hersteller von Nähmaschinen gab es einmal allein in Deutschland, als die mechanische Industrie blühte. Die Technologieführerschaft, die die deutschen Nähmaschinen von einst auszeichnete, ist wertlos geworden. Die meisten Hersteller sind eingegangen – oder längst nach Asien abgewandert, wo die Löhne niedrig sind und die Absatzmärkte gleich vor der Haustüre.
Die Nähmaschine hat viele Väter. Der Engländer Thomas Saint baute 1790 die erste, einen Apparat aus Holz, gedacht für Schuhmacher. Der Deutsche Balthasar Krems aus Mayen im Rheinland erfand wenig später eine Kettenstichnähmaschine, die erstmals eine Nadel mit dem Öhr an der Spitze und einen gesteuerten Greiferhaken hatte. Als erster Nähmaschinenfabrikant gilt der Franzose Barthélemy Thimonnier. Er entwickelte 1829/30 Modell „Couseuse“.
Als Urheber der ersten modernen Nähmaschine gilt der Bostoner Mechaniker Elias Howe. Er konstruierte eine Maschine, die bis zu 300 Stiche in der Minute erreichte. Doch Howe ist kein guter Geschäftsmann. In den USA kann er seine Maschine nicht zum Erfolg machen. Isaac Merritt Singer, der Gründer der späteren Singer-Nähmaschinen-Werke, baut Howes Maschine nach, lässt sie sich patentieren und bringt sie erfolgreich auf den Markt. Howe ficht das Patent Singers an und erhielt bis zu seinem frühen Tod Lizenzgebühren von Singer.
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